6. Reinigung der Wärmetauscherrohre

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Wärmetauscherrohre I
Abb.12 Stössel zur Reinigung der Wärmetauscherrohre (a,b), Deckel über den Wärmetauscherrohren (WTR) (c), eröffneter oberer WTR Auslass (d), nach Ausbau der Reinigungsfedern (e) mit beginnendem Stösseleinsatz (f) (KWB SHV30 Classicfire).

Der Wärmeaustausch zwischen der heißen Rauchgasluft und dem Heizungswasser des SHV30 Kessels geschieht während ihrer Passage durch die beiden vertikalen Schlitze links und rechts der unteren Brennkammer sowie nachfogend durch die vier vertikalen Wärmetauscherrohre (Züge). Für eine gute Wärmeübertragung ist es wichtig, die Wärmeaustauschflächen möglichst sauber zu halten.

Die beiden Schlitze rechts und links neben der unteren Brennkammer (untere Kesseltür) werden bei jeder Ascheentnahme mittels einer 1,10m langen 30mm Drahtbürste von vorne bis hinten durchgekehrt.

Die Wärmetauscherrohre werden im Heizbetrieb vor jeder Feuerung z.B. mittels 10 maliger Bedienung des Handhebels an der linken Kesselseite gereinigt. Der Handhebel bewegt lange Stahlspiralen (80cm) in ihrem Inneren. Nach einiger Zeit hat sich trotzdem soviel Ruß an den Röhrenwänden abgelagert, dass der Handhebel nur noch schwer oder gar nicht mehr bedienbar ist. Nach Abheben des inneren Kesselverschlussdeckels und Herausziehen der Federn an ihrer Aufhängung, werden die Rohre (53mm Innendurchmesser) mittels einer 120cm langen 55mm KWB Drahtbürste normalerweise während des jährlichen Kundendiensts gereinigt.

Das ist bei Schmierruß aus der Nadelholzverbrennung möglicherweise ausreichend, nicht aber für die Entfernung festanhaftender Rußkohle, die im Laufe der jährlichen Verbrennung von 25-30 Raummetern hauptsächlich Buchenholz entsteht. Zur wirksameren Rohrreinigung wurde ein Stössel (Abb.12a) aus einer 52mm Rundscheibe von 5mm Dicke und einem 120cm 1/2 Zoll Wasserleitungsrohr durch Verschweißen hergestellt (Abb.12b). Nach Abschrauben des Deckels der Rauchluftkammer (Abb.12c) und Entfernung der Reinigungsfedern (Abb.12d) mit Aufhängung (Abb.12e) wird der Stössel von einer Haushaltsleiter aus in die obere Öffnung des zu reinigenden Rohres hineingedrückt (Abb.12f) und unter Druck zunächst vor- und rückwärts sowie mit verkipptem Stösselende auf einer Kreisbahn gedreht, soweit es die Kaminrohrnähe zulässt.

Wärmetauscherrohre II
Abb.13 Stösseleinsenkung in die Wärmetauscherrohre (a,b), Durchfallen in die darunter liegende Aschekammer (c), Werkzeuge zur Rauchkammerreinigung (d) Reinigungsresultat (e), Reinigung der Gebläseschaufeln (f) (KWB SHV30 Classicfire)

Dabei sinkt der Stössel einige cm ein (Abb.13a). Er wird einige Male herausgezogen und vor dem Neueinsatz 60-90Grad um die Längsachse gedreht. Infolge der nicht perfekter Rundheit der Stösselscheibe werden so verbliebene Asche- und Rußkohlenreste abgekratzt. Es wird in gleicher Weise fortgefahren, bis der Stössel etwa 10cm (Abb.13b) eingedrungen ist. Danach wird er Stück für Stück senkrecht nach unten gestoßen, 20-30cm zurückgezogen, 60-90Grad um die Längsachse gedreht und erneut hinuntergestoßen, bis er in die Aschekammer unten im Kessel durchdringt (Abb.13c weißer Pfeil). Infolge der schräg angeschliffenen Oberseite der Stösselscheibe zentriert sich der Stössel selbst und kann nach der Zentrierung wieder aus der unteren Rohröffnung herausgezogen werden. Jedes Rohr wird anschließend zur Entfernung von Rußkohleresten noch ein oder zweimal mit der 55mm Bürste durchgezogen. In der eigenen Erfahrung müssen die Wärmetauscherrohre zwei- oder dreimal pro Jahr gereinigt werden, bei Mischbrand eher nur zweimal.

Der Ruß in der oberen Rauchkammer ist ähnlich wie im Heizkessel (Abb.6unten links & rechts) vergleichsweise leicht mit einer Spachtel (Abb.13d) von den Wänden abkratzbar. Im Bereich der Ecken bfinden sich unter der Rußschicht fläche Rußkohleablagerungen von ca 1mm Dicke. Diese können trotz der geringen Ausholmöglichkeit mit einem ehemaligen Steinmetzhammer mit scharfer Schlagkante gelockert bzw. teilabgeschlagen werden und sind anschließend mittels Spachtel entfernbar. Der Rauchkammerboden wird am besten mit einem langen Schraubenzieher gereinigt, die Stahlbürste dient der abschließenden Flächenreinigung. Der freigesetzte Ruß wird mit einem Staubsauger abgesaugt (Abb.13e). Zusätzlich werden die Gebläseschaufeln mittels einer 3cm Drahtbürste mit weichen Borsten gesäubert (Abb.13d).

Wärmetauscherrohre III
Abb.14 Reinigung von Gebläseschaufelrad (a,b), Federaufhängungsgestänge (c) sowie der Wärmeaustauschschlitze links und rechts (weiße Pfeile) der unteren Brennkammer (d,e) (KWB SHV30 Classicfire)

Der Aschekasten unter dem Gebläseschaufelrad wird mit dem Staubsauger und einem in den Verschlußstopfen gesteckten Stück 12mm Rohr unter stückweisem Drehen des Gebläserads ausgesaugt (Abb.14a/b). Nach Einbringung der mittels Stahlbürste gereinigten Federn, deren Aufhängung sowie Wiedereinbau des Federbedienhebels (Abb.14a/b) weisen alle gereinigten Flächen ähnlich wie die Kesselbrennkammer und deren Türe (Abb.6unten) mehr oder weniger Metallglanz auf. Die Reinigung bis aufs Metall funktioniert nur bei Mischbrand. Bei reinem Buchenscheitbrand sind Rauchgaskasten und Kesselbrennkammer wegen des Softwarefehlers verteert, bei reinem Nadelholzbrand gelingt mit den eingesetzten Werkzeugen keine zufriedenstellende Reinigung der Flächen bis auf die Metalloberfläche.


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